Das Thema kurz und kompakt
- Handwerkerportale wie MyHammer und Check24 bieten Zugang zu tausenden Aufträgen und ermöglichen schnelle Kundenakquise ohne eigene Marketinginfrastruktur.
- Eine Kombination aus digitaler Präsenz (Website, SEO, Branchenverzeichnisse) und klassischen Methoden (Empfehlungsmarketing, Fahrzeugbeschriftung) sichert langfristig eine stabile Auftragslage.
- Öffentliche Ausschreibungen und Subunternehmer-Aufträge eröffnen zusätzliche Umsatzpotenziale, erfordern aber Kenntnis der Vergabeverfahren und Formalitäten.
- Smalt übernimmt dein komplettes Backoffice – von der Buchhaltung bis zur Kundenakquise. So kannst du dich voll auf dein Handwerk konzentrieren.
Wie kommen Handwerker nach der Gründung an Aufträge und welche Herausforderungen gibt es?
Nach der Gewerbeanmeldung stehen Handwerksbetriebe vor einer kritischen Phase: Das Auftragsbuch ist leer, die regionale Bekanntheit fehlt und Referenzen gibt es noch nicht. Gleichzeitig laufen die Kosten für Versicherungen, Fahrzeuge und Werkzeug weiter. Der Druck, schnell erste Umsätze zu generieren, ist enorm.
Die größten Herausforderungen für Neugründer sind:
- Fehlende Reputation im Einzugsgebiet
- Kein etabliertes Empfehlungsnetzwerk
- Starke Konkurrenz durch etablierte Betriebe mit vollen Auftragsbüchern
Hinzu kommt Unsicherheit bei der Preisgestaltung und Angebotserstellung. Viele Handwerker unterschätzen, wie viel Zeit die Auftragssuche beansprucht. Systematische Kundenakquise ist von Anfang an entscheidend.
Die gute Nachricht: Heute gibt es vielfältige Möglichkeiten, schnell erste Aufträge zu generieren – von digitalen Plattformen über Ausschreibungen bis hin zu gezielten Marketingmaßnahmen. Der richtige Mix macht den Unterschied zwischen Durchstarten und Durchhalten.
Aufträge für Handwerker über Handwerkerportale finden
Handwerkerportale gehören zu den schnellsten Möglichkeiten, um nach der Gründung an Aufträge zu kommen. Diese Plattformen bringen Auftraggeber und Handwerksbetriebe zusammen und funktionieren nach unterschiedlichen Prinzipien. Die Wahl des passenden Portals hängt von deinem Gewerk, deiner Region und deiner Preisstrategie ab.

Auktionsportale
Bei Auktionsportalen stellen Auftraggeber ihre Projekte ein und mehrere Handwerker geben Angebote ab. Häufig erhält der Betrieb mit dem günstigsten Preis den Zuschlag. Diese Art der Auftragssuche bietet schnellen Zugang zu Projekten und einen transparenten Prozess – allerdings herrscht starker Preisdruck.
Der Wettbewerb läuft hauptsächlich über den Preis, was die Margen schmälern kann. Für Neugründer mit noch geringer Auslastung können Auktionsportale dennoch sinnvoll sein, um erste Referenzen zu sammeln und Erfahrung zu gewinnen.
Vermittlungsportale
Vermittlungsportale stellen den Kontakt zwischen Handwerker und Kunde her, die Konditionen werden frei verhandelt. Typische Gebührenmodelle sind monatliche Beiträge oder Provisionen bei erfolgreicher Vermittlung. Die Plattform dient lediglich als Marktplatz.
Entscheidend ist ein gut gepflegtes Profil mit aussagekräftigen Referenzen, professionellen Fotos und positiven Bewertungen. Je vollständiger und überzeugender dein Auftritt, desto höher die Chance, dass Kunden dich kontaktieren. Viele Auftraggeber vergleichen mehrere Angebote, bevor sie sich entscheiden.
Direktanbieter
Bei Direktanbietern übernimmt die Plattform selbst die Vermittlung und wählt passende Handwerker für Kundenanfragen aus. Der Kunde hat weniger Auswahlmöglichkeiten, die Plattform trifft eine Vorauswahl basierend auf Gewerk, Region und Verfügbarkeit.
Für dich als Handwerker ist ein vollständiges Profil mit allen Kompetenzen und Gewerken essentiell, um für relevante Anfragen berücksichtigt zu werden. Je detaillierter deine Angaben zu Leistungsspektrum, Einsatzgebiet und Kapazitäten, desto besser die Vermittlungschancen.
Die wichtigsten Handwerker-Portale im Vergleich
Die verschiedenen Portale unterscheiden sich erheblich in Kosten, Funktionsweise und Zielgruppe. Ein Überblick hilft bei der Entscheidung, welche Plattform für Ihren Betrieb am besten geeignet ist.
Aufträge für verschiedene Branchen
Nicht jede Plattform eignet sich gleich gut für jedes Gewerk. Handwerker sollten gezielt nach Portalen suchen, die ihr Fachgebiet abdecken und ihre Zielgruppe erreichen. Die Spezialisierung der Plattform kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
- Elektriker: Besonders gefragt auf MyHammer, Check24 und eVergabe. Spezialisierung auf PV-Anlagen oder E-Mobilität erhöht die Sichtbarkeit und erschließt zusätzliche Auftragsfelder.
- SHK (Sanitär, Heizung, Klima): Gute Chancen auf allen großen Portalen. Notdienste und Wartungsverträge bieten zusätzliche, planbare Einnahmequellen.
- Dachdecker: Öffentliche Ausschreibungen über eVergabe, gewerbliche über Check24. Kombination mit PV-Installation erweitert das Auftragsfeld erheblich.
- Fliesenleger & Bodenleger: Kleinanzeigen und MyHammer für Privataufträge, Kooperationen mit Baufirmen für größere Projekte und kontinuierliche Auslastung.
- Maler & Stuckateure: Hohe Nachfrage auf allen Plattformen. Regionale Präsenz und gute Bewertungen sind besonders wichtig.
- Trockenbauer & Zimmerer: Subunternehmer-Plattformen wie Handwerkconnected, öffentliche Neubauprojekte über eVergabe bieten lukrative Großaufträge.
Hinweis: Am besten füllst du dein Profil auf allen relevanten Plattformen vollständig aus und gibst alle angebotenen Dienstleistungen an. Nur so wirst du bei Suchanfragen berücksichtigt und erhöhst deine Sichtbarkeit gegenüber potenziellen Auftraggebern.
Projekte ausschreiben: Diese Optionen gibt es
Ausschreibungen sind eine wichtige Quelle für größere Aufträge und teilen sich in drei Hauptkategorien. Die Teilnahme erfordert unterschiedliche Vorgehensweisen und Formalitäten. Wer die Unterschiede kennt, kann gezielt die passenden Ausschreibungen identifizieren.

Private und gewerbliche Ausschreibungen
Private Bauherren und Unternehmen können ihre Projekte frei ausschreiben, ohne strenge Vergaberichtlinien einhalten zu müssen. Das bietet erhebliche Vorteile für beide Seiten:
- Flexible Verhandlungen sind möglich
- Formale Anforderungen bleiben überschaubar
- Der Kontakt zum Auftraggeber ist direkt
- Entscheidungsprozesse verlaufen schneller
Diese Ausschreibungen finden Sie häufig auf Handwerkerportalen oder über persönliche Netzwerke. Der direkte Draht zum Auftraggeber ermöglicht individuelle Lösungen und oft langfristige Geschäftsbeziehungen, wenn die erste Zusammenarbeit erfolgreich verläuft.
Öffentliche Ausschreibungen
Öffentliche Auftraggeber wie Städte, Gemeinden und Behörden sind ab bestimmten Auftragswerten gesetzlich verpflichtet, Vergabeverfahren durchzuführen. Diese unterliegen strengen formalen Anforderungen an Angebote und transparenten Bewertungskriterien.
Öffentliche Ausschreibungen bieten oft lukrative Großaufträge, erfordern aber Nachweispflichten zu Referenzen, Qualifikationen und Versicherungen. Die Einarbeitung in Vergabeverfahren lohnt sich, da öffentliche Aufträge planbare Umsätze über längere Zeiträume sichern und oft zu Folgeaufträgen führen.
Online-Ausschreibungen
Immer mehr Ausschreibungen werden digital über Plattformen wie evergabe, Deutsches Vergabeportal oder den Bekanntmachungsservice des Bundes veröffentlicht. Das bietet erhebliche Vorteile:
- Zentrale Übersicht über alle Ausschreibungen
- Filtermöglichkeiten nach Region und Gewerk
- Elektronische Angebotsabgabe
- Automatische Benachrichtigungen bei neuen Ausschreibungen
Die digitale Transformation der Vergabe erleichtert die Auftragssuche erheblich und spart Zeit. Statt verschiedene Quellen zu durchsuchen, finden Sie alle relevanten Ausschreibungen an einem Ort.
Subunternehmer-Aufträge finden
Subunternehmer-Aufträge stellen eine stabile Einnahmequelle dar, besonders für Neugründer. Größere Handwerksbetriebe und Generalunternehmer lagern regelmäßig Teilleistungen aus, wenn eigene Kapazitäten erschöpft sind oder spezielles Know-how benötigt wird.
Die Vorteile von Subunternehmer-Aufträgen sind vielfältig:
- Planbare Auslastung ohne eigene Aufwand für Akquise
- Zusammenarbeit mit erfahrenen Profis
- Keine Endkundenbetreuung oder Gewährleistungsabwicklung
- Oft kontinuierliche Folgeaufträge und schnellere Zahlungsabwicklung als bei Privatkunden.
So kannst du dich voll auf die handwerkliche Leistung konzentrieren. Konkrete Plattformen für Subunternehmer-Aufträge sind z. B. Handwerk Connected, eine B2B-Plattform mit über 5.500 registrierten Betrieben aus 15 Gewerken, und die Auftragsbank, die sich auf Vermittlung zwischen Handwerksbetrieben spezialisiert hat.

Direkte Partnerschaften mit Unternehmen
Neben spezialisierten Plattformen bieten direkte Partnerschaften mit größeren Unternehmen eine stabile Auftragsquelle. Bundesweit tätige Anbieter im Energie-, PV- oder Installationsbereich suchen kontinuierlich qualifizierte Subunternehmer für die Umsetzung vor Ort. Besonders lukrativ sind langfristige Kooperationen mit etablierten Dienstleistern, Generalunternehmern oder bundesweit tätigen Anbietern im Energie- und Installationsbereich. Diese Partnerschaften entstehen meist durch persönliche Kontakte, Empfehlungen oder direkte Anfragen.
Der Vorteil solcher direkten Partnerschaften:
- kontinuierliche Aufträge,
- etablierte Prozesse und
- oft schnellere Zahlungsabwicklung.
Der Nachteil: Diese Kooperationen erfordern meist bestimmte Qualifikationen, Versicherungsnachweise und die Bereitschaft, nach den Standards des Auftraggebers zu arbeiten.
Handwerker-Aufträge finden: Weitere Möglichkeiten
Eine nachhaltige Auftragslage basiert auf einem Mix verschiedener Marketing- und Akquise-Maßnahmen. Während Plattformen schnelle Ergebnisse liefern, sichern die folgenden Strategien langfristige Bekanntheit und Kundenbindung in Ihrer Region.
Empfehlungsmarketing
Mundpropaganda ist im Handwerk die effektivste Form der Neukundengewinnung. Zufriedene Kunden empfehlen gerne weiter, besonders im regionalen Umfeld. Die Basis bildet hervorragende Arbeit und absolute Zuverlässigkeit. Folgende Maßnahmen sind wichtig:
- Bitte aktiv um Bewertungen auf Google, Portalen und Social Media.
- Pflege Kundenkontakt durch Weihnachtsgrüße oder Wartungserinnerungen.
- Kleine Aufmerksamkeiten für Weiterempfehlungen verstärken die Bindung.
Jede positive Empfehlung ist wertvoller als bezahlte Werbung.
Klassische Werbemöglichkeiten: Anzeigen, Flyer und Printwerbung
Klassische Werbung funktioniert im Handwerk nach wie vor, besonders bei älteren Zielgruppen. Anzeigen in lokalen Zeitungen und Anzeigenblättern erreichen Menschen in deiner Region. Flyer in Briefkästen erhöhen die Bekanntheit – beachte aber Genehmigungspflichten.
Visitenkarten bei jedem Kundenkontakt und Plakate an stark frequentierten Orten können den Marketing-Mix ergänzen. Die Kombination verschiedener Kanäle erhöht die Reichweite.
Fahrzeugbeschriftung
Firmenfahrzeuge sind mobile Werbeflächen. Eine professionelle Beschriftung mit Logo, Kontaktdaten und Leistungsspektrum sorgt für kontinuierliche Sichtbarkeit im Einsatzgebiet. Jede Fahrt wird zur Werbekampagne ohne laufende Kosten – eine Investition, die sich über Jahre auszahlt.
Werbegeschenke
Werbegeschenke mit Firmenlogo wie Kugelschreiber, Zollstöcke oder Tassen halten die Marke im Gedächtnis. Verteile diese bei Stadtfesten, Messen oder als Kundengeschenk. Wähle praktische Artikel, die tatsächlich genutzt werden und Ihre Kontaktdaten täglich präsent halten.
Eintrag in Branchenverzeichnisse
Einträge in Online-Branchenverzeichnissen erhöhen die Auffindbarkeit und bringen zusätzlich SEO-Vorteile. Wichtige Verzeichnisse sind Gelbe Seiten, Das Örtliche, Google Unternehmensprofil, Yelp und 11880.
Profile im Branchenbuch sollten vollständig ausgefüllt und mit Fotos versehen sein. Jeder Eintrag ist ein Backlink zu deiner Website und verbessert dein Ranking in Suchmaschinen.
Website – Optimierung durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder Search Engine Advertising (SEA)
- Eine professionelle Website ist heute unverzichtbar. SEO-Maßnahmen sorgen für organische Sichtbarkeit.
- SEA (Google Ads) liefert zwar schnelle Ergebnisse, kostet aber laufend Geld.
Für Neugründer kann eine Kombination aus SEO und SEA sinnvoll sein, um kurzfristig Sichtbarkeit zu erreichen und langfristig organisch zu wachsen.
Social Media
Social Media wie Facebook und Instagram wird für Handwerker zunehmend wichtig, besonders für jüngere Zielgruppen. Vorher-Nachher-Bilder, Einblicke in Projekte und Mitarbeitervorstellungen schaffen Vertrauen. Lokale Gruppen eignen sich gut für Netzwerken und direkten Kontakt zu potenziellen Kunden.
Keine Zeit für Auftragssuche? Smalt übernimmt deine komplette Kundenakquise
Als Handwerker möchtest du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren – nicht auf zeitraubende Kundenakquise. Smalt unterstützt bestehende Handwerksbetriebe und Soloselbstständige dabei, kontinuierlich neue Aufträge zu generieren. Wir übernehmen dein komplettes Backoffice, Marketing und die Neukundengewinnung, sodass dein Auftragsbuch immer gefüllt ist.
Von der professionellen Website über Online-Marketing bis zur Angebotserstellung – Du konzentrierst dich auf die Umsetzung, wir sorgen für die Aufträge. Erfahre mehr über unsere Partnerschaft für bestehende Betriebe.
FAQ – Aufträge finden Handwerk
Wie finde ich als Handwerker Aufträge?
Am besten nutzt du eine Kombination aus Handwerkerportalen wie MyHammer und Check24, öffentlichen Ausschreibungen über evergabe, lokalem Marketing mit Website, Google-Profil und Branchenverzeichnissen sowie Empfehlungsmarketing. Für schnelle erste Aufträge eignen sich Vermittlungsplattformen, langfristig baut eine starke Online-Präsenz und Mundpropaganda einen stabilen Kundenstamm auf. Subunternehmer-Aufträge sichern zusätzlich kontinuierliche Auslastung.
Welches Handwerk bringt am meisten Geld?
Elektriker mit Spezialisierung auf erneuerbare Energien wie PV-Anlagen und Wallboxen, SHK-Betriebe mit Fokus auf Wärmepumpen und moderne Heizsysteme sowie Dachdecker mit PV-Kompetenz erzielen aktuell die höchsten Umsätze. Auch Trockenbauer und Zimmerer profitieren vom Neubau-Boom. Entscheidend sind Spezialisierung, Qualität und effiziente Betriebsführung – nicht nur das Gewerk selbst.
Wie bekomme ich schnell Handwerksaufträge?
Registriere dich auf mehreren Handwerkerportalen, pflege ein vollständiges Google-Unternehmensprofil, sammle aktiv Kundenbewertungen und baue ein Netzwerk zu anderen Betrieben auf. Außerdem solltest du in eine professionelle Website mit lokaler SEO-Strategie investieren. Kombiniere digitale Maßnahmen mit klassischer Werbung wie Fahrzeugbeschriftung und Flyer sowie exzellentem Service, der zu Weiterempfehlungen führt.
Welche Handwerke werden am meisten gesucht?
Elektriker, SHK-Installateure, Dachdecker und Zimmerer sind bundesweit am gefragtesten, besonders mit Expertise in erneuerbaren Energien. Auch Fliesenleger, Bodenleger und Trockenbauer haben volle Auftragsbücher. Der Fachkräftemangel verschärft die Situation – qualifizierte Handwerker können sich ihre Aufträge oft aussuchen. Spezialisierung auf Zukunftsthemen wie Wärmepumpen, PV oder energetische Sanierung erhöht die Nachfrage zusätzlich.





